Mittagsuhr

Lichtblende im Sonnensymbol am oberen Bildrand

Die Mittagsuhr zeigt an, wann die Sonne am Standort des Zeitmonuments genau im Süden steht. Die optischen Einrichtungen befinden sich weitgehend im Innern des Würfels.  An der Süduhr ist im oberen Bereich über der Kurve der Zeitangleichung lediglich eine kleine Lichtblende innerhalb des Sonnensymbols zu sehen, durch die Sonnenlicht in das Innere des Würfels fällt.

Die Beobachtungen erfolgen auf der Seite der Norduhr durch die beiden "Fenster". Dort erkennt man auf einer Mattscheibe einen hellen Punkt, der entsprechend dem Lauf der Sonne wandert.

 

Würde die Erde auf ihrer elliptischen Bahn um die Sonne nicht dem 2. Keplerschen Gesetz gehorchen, stände der Lichtpunkt zur Mittagszeit immer auf einer senkrecht verlaufenden Geraden. Wegen der im Jahresverlauf unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Erde ist jedoch die Zeitangleichung zu berücksichtigen. Die ist auf der Mattscheibe in Form einer Lemniskate (in diesem Fall stehend) realisiert.

 

 

Lemniskate der Zeitangleichung der Mittagsuhr

Nun mag es den Einen oder Anderen wundern, dass im Wennigsen die Sonne nicht genau um 12:00 Uhr im Süden steht, sondern im Winter erst um ca. 12:22 Uhr und im Sommer gar erst um 13:22 Uhr. Das ist wie folgt zu erklären:

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden weltweit ca. 36 Zeitzonen eingeführt (in Deutschland 1893), um die vielerorts geltenden unsystematischen Sonnenzeiten zugunsten einer Standardzeit abzulösen. Die für Deutschland und den überwiegenden Teil Europas geltende Zeitzone hat als Bezugslängengrad den 15. Längengrad, der ganz im Osten Deutschlands liegt, etwa bei Görlitz. Wennigsen liegt auf einer östlichen Länge von ca. 9° 30'', also etwa 5° 30'' westlich von Görlitz.

Die Erde dreht sich in vier Minuten um 1°. Für die 5° 30'' zwischen Görlitz und Wennigsen benötigt sie ca. 22 Minuten. Während der Sommerzeit ist dieser Höchststand der Sonne um eine weitere Stunde verschoben.

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