1915 | Geboren am 18. Juli in Eisleben. |
1931 |
Beginn der 4-jährigen Lehre zum Feinmechaniker bei der Firma Paul Polikeit in Halle, Gesellenprüfung 1935. Vor und während des Krieges baut er Benzinpumpen für Flugmotoren bei Junkers in Dessau sowie Beobachtungs- und Vermessungsgeräte bei Siemens in Berlin. |
1937 | Einzug zum Wehrdienst bei der Luftwaffe und bis Kriegsende Soldat bei der Luftwaffe. |
1945 |
Nach dem Krieg schlägt er sich zum Broterwerb mit allem durch, was sich gerade bietet: er arbeitet in der Forstwirtschaft und als Hüttenwirt in Österreich, repariert Nähmaschinen und Zentrifugen, fertigt Schmuckstücke aus Altsilber, Münzen und Kupferblech. |
1948 |
Mietet er in Langföhrden einen kleinen Laden und legt die Meisterprüfung zum Feinmechanikermeister ab. Er übernimmt den Kundendienst für namhafte Waagenfabriken. |
1956 | Macht er sich in Hannover selbständig und baut Aufschnittmaschinen und repariert Waagen. |
1960 |
Verlegt er seinen Betrieb nach Wennigsen (am Deister). Er spezialisiert sich auf die Entwicklung und Produktion von Laborgeräten, Phänobjekten und Sonnenuhren. Seine Firma firmiert unter MEKU Erich Pollähne GmbH. (www.meku-pollaehne.de). Die innovative Firma entwickelt sich prächtig und beschäftigt 1990 bereits 21 Mitarbeiter. Das Kerngeschäft war und ist noch heute die Entwicklung und der Bau von Laborgeräten und Sondergeräten nach Kundenwunsch. Die persönliche Leidenschaft von Erich Pollähne galt den Phänobjekten und den Sonnenuhren. Hierbei konnte er sich auch als Künstler verwirklichen. |
1987 | Verleihung des Bayrischen Staatspreises auf der Internationalen Handwerksmesse in München. |
1988 |
Verleihung des Innovationspreises des Niedersächsischen Handwerks. |
1993 | Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland für das Lebenswerk von Erich Pollähne. |
1995 | Verleihung der Ehrennadel der Gemeinde Wennigsen. |
2001 | Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde Wennigsen. |
2005 | Gestorben am 20. Januar in Hannover. |
Erich Pollähne war von Kindesbeinen an ein begeisterter Hobbyastronom. Das Sonnensystem, die Sterne, der Lauf von Erde und Mond um die Sonne und dessen Auswirkungen auf die Zeit, die Jahres- und
Tageszeiten haben ihn fasziniert.
Er hat sich durch Selbststudium im Laufe seines Lebens ein fundiertes Wissen der Astronomie und der Zeitmesskunde angeeignet. Dieses umfangreiche Wissen in Verbindung mit seinen feinmechanischen
Fertigkeiten haben ihn für den Bau genauer Sonnenuhren prädistiniert.
Die Sonnenuhren-Produktpalette ist unter www.meku-pollaehne.de zu finden.
Seine in der Öffentlichkeit bekanntesten Exponate sind:
Der Sinn von Phänobjekten besteht darin, Naturphänomene mit den Sinnen wahrnehmbar – sichtbar, greifbar, tastbar, riechbar und fühlbar – zu machen.
1974 lernte Erich Pollähne den Handwerkerphilosophen und Künstler Hugo Kükelhaus
kennen. Diese Bekanntschaft führte zu einer kongenialen Partnerschaft. Erich Pollähne setzte die Ideen und künstlerischen Vorstellungen von Kükelhaus feinmechanisch in reale Anschauungs- und Wahrnehmungsobjekte um. Ohne Pollähne wären die Vorstellungen von Hugo Kükelhaus nur Ideen geblieben
So entstand 1974 in seiner Werkstatt das aus 35 Einzelstationen bestehende „Versuchsfeld zur Organerfahrung“, welches im März 1975 auf der „Exempla“ in München im Rahmen des Kongresses Organismus & Technik gezeigt wurde. Diese Veranstaltung war in den folgenden Jahren der Auslöser für die Entwicklung und den Bau einer Vielzahl von optischen und physikalischen Phänobjekten. Die Produktpalette seiner Phänobjekte ist in www.meku-pollaehne.de aufgelistet.
Seine bekanntesten öffentlich ausgestellten Phänobjekte sind im Science Phaeno Center in Wolfsburg, im Universum in Bremen sowie im Park der Sinne in Laatzen, der zur EXPO 2000 gestaltet wurde, zu besichtigen.
Vor dem Rathaus in Wennigsen unmittelbar neben dem Rathaus steht die Doppelhelix, die Spirale des Lebens.
Mit Unterstützung der Gemeinde Wennigsen und Sponsoren hat der gemeinnützige Verein „Die Kulturmacher“ 2010 Pollähnes Lebenswerk der Phänobjekte aufgegriffen und ins Zentrum seiner Aktivitäten gestellt. Basierend auf Pollähnes Arbeiten werden in der Sinnesschule des vereinseigenen Phänomobils diverse Phänobjekte präsentiert. Das Phänomobil ist lokal und regional in den Schulen stark nachgefragt. Die Kinder werden dabei spielerisch zum Lernen, Erfahren und Forschen angehalten.
Mehr Info: www.phaenomobil.de
Unter der Federführung der Kulturmacher soll das Alte Zollhaus in Wennigsen saniert und zum Zentrum für kulturelle Bildung entwickelt werden. Auch bei der Umsetzung dieses Projektes spielen die Ideen und Werke von Erich Pollähne eine zentrale Rolle.